Beiträge von Jackson07

    https://www.rollingstone.de/ne…-michael-jackson-2350771/



    Kommt demnächst eine neue Platte mit Songs von Michael Jackson?

    von Rolling Stone 31.08.2021
    Bald könnte die Stimme von Michael Jackson auf neuen Songs zu hören sein. Seine Familie denke darüber nach, bisher nicht verwendete Aufnahmen für kommende Projekte zu nutzen. Sogar von einem ganzen Album ist die Rede.

    Michael Jackson bei einem Konzert 1986.  (Photo by Kevin Mazur/WireImage)

    Michael Jackson bei einem Konzert 1986. (Photo by Kevin Mazur/WireImage)
    Foto: WireImage, KMazur. All rights reserved.

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    Michael Jacksons Familie plant bisher unveröffentlichtes Material des selbst ernannten „King of Pop“ in neue Projekte mit einfließen zu lassen. Sein Bruder Tito sagte zur Boulevard-Zeitung „The Sun“: „Es wäre so erfüllend mit Michael [Jackson] wieder auf einer Platte vertreten zu sein.“


    „Hoffentlich wird das Früchte tragen“

    „Es ist definitiv eine brillante Idee. Es gibt noch mehr Musik zu veröffentlichen“, erzählt der 67-Jährige Bruder des im Jahr 2009 verstorbenen Musikers weiter. „Michael hat ein paar Sachen zurückgelassen.“

    Tito ist einer der beiden älteren Brüder von Michael Jackson. Er war auch Teil der Gruppe Jackson 5, die aus den fünf Geschwistern, einschließlich Michael, bestanden.


    EMPFEHLUNG DER REDAKTION

    „Wir denken darüber nach, etwas aufzunehmen. Hoffentlich wird das Früchte tragen,“ soll Tito erklärt haben. Und gab preis, dass man darüber nachdenke, wohl ein neues Album mit den Jacksons zu veröffentlichen. Ihr letztes Studioalbum ist von 1991. Ob es ein Zufall ist, dass er das anstehende Jacksons-Album in einem Atemzug nennt mit dem öffentlichkeitswirksamen Wunsch, Musik von Michael herauszubringen?

    https://www.bild.de/unterhaltu…ku-ein-61033400.bild.html





    https://www.ok-magazin.de/peop…rauchs-details-56931.html



    Michael Jackson: Biograf widerlegt Missbrauchs-Details

    „Leaving Neverland“-Doku zeigt falsche Fakten

    Ist an den Missbrauchsvorwürfen gegenüber Michael Jackson, † 50, nichts dran? Sein Biograf hat schwere Fehler bei der „Leaving Neverland“-Doku aufgedeckt, welche die Geschichten von Wade Robson, 36, und James Safechuck, 41, ernsthaft infrage stellen.

    ZUR KOMPLETTEN FOTOSTRECKE

    „Neverland“-Doku zeigt falsche Fakten

    Die Vorwürfe gegen Michael Jackson wiegen schwer. Wade Robson, 36, und James Safechuck, 41, beschuldigten ihn in der Doku „Leaving Neverland“ sie jahrelang als Kinder missbraucht zu haben. Doch nun gibt es Zweifel an ihrer Geschichte. Der 41-Jährige hatte nämlich behauptet, dass viele der Vorfälle im Neverland Train Station“-Raum stattgefunden hätten.





    Jacko-Biograf Mike Smallcombe bezweifelt das. Denn das besagte Zimmer wurde erst zwei Jahre nach den vermeintlichen Taten gebaut. Der Autor legte bei Twitter sogar die Baugenehmigung vor.


    FdaFrbld_normal.jpgMike Smallcombe@mikesmallcombe1 · 30. März 2019 NEW: James Safechuck's story of being abused by Michael Jackson in Neverland's train station has been derailed https://www.mirror.co.uk/3am/celebrity-news/james-safechucks-michael-jackson-abuse-14207115 …
    0ljkP8rK?format=jpg&name=600x314

    James Safechuck's Michael Jackson abuse claims 'exposed as pure fiction'

    EXCLUSIVE: Mike Smallcombe claims the accuser's story of being abused in Neverland’s train station cannot be true as it was built two years after he said the assaults stopped
    mirror.co.uk
    FdaFrbld_normal.jpgMike Smallcombe@mikesmallcombe1 In the last couple of hours I’ve been given access to the Santa Barbara County construction permits for the Neverland train station by my source - approved Sept 2, 1993 pic.twitter.com/xjtfvEvsUu
    1.616 14:02 - 30. März 2019 Twitter Ads Info und Datenschutz Bild auf Twitter anzeigen

    654 Nutzer sprechen darüber


    Die Defizite in Safechucks Geschichte sind folgende: Der Bau des ,Neverland Train Station' von Neverland begann erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1993 und wurde erst eröffnet in der ersten Hälfte des Jahres 1994, als Safechuck 16 war.

    Dabei sollen die Übergriffe aufgehört sein, als der Junge 14 war.

    Regisseur Dan Reed räumt erhebliche Fehler ein

    Hat James Safechuck die ganze Missbrauchsgeschichte etwa nur erfunden? Nein – sagt „Neverland“-Regisseur Dan Reed. Der 54-Jährige hat nun kleinlaut eingeräumt, dass es einen Fehler bei den Jahreszahlen gegeben hat.

    Das Ende des Missbrauchs wurde falsch angegeben,

    erklärte Dan Reed via Twitter.

    Für Mike Smallcombe ist dieses Eingeständnis zu wenig und kritisierte den Regisseur schwer:

    Dan Reed sagt also, jetzt wo die Geschichte widerlegt wurde, dass das Ende des Missbrauchs von Safechuck mit 16/17 Jahren kam und nicht mit 14. Das ist eine Diskrepanz von drei Jahren. Steh einfach dazu, verändere deine Geschichte nicht. Das passiert, wenn du nicht ausreichend recherchierst.

    Und noch eine Unstimmigkeit stößt dem Biografen übel auf. In der Dokumentation hatte Wade Robson behauptet, seine Familie sei 1990 zum Grand Canyon gefahren und habe ihn mit Jackson allein auf dessen Ranch gelassen. Doch Gerichtsakten besagen, dass der erwähnte Ausflug erst drei Jahre später stattgefunden hat.


    Embed from Getty Images


    Aber bedeuten diese falschen Angaben auch, dass Robson und Safechuck auch lügen? Es wäre fatal, traumatisierten Opfern nur aufgrund von falschen Zahlen nicht mehr zu glauben. Für Gegner der Dokumentation sind diese ungetreunen Fakten jedoch ein gefundenes Fressen, um am Wahrheitsgehalt weiter zu zweifeln.



    https://www.rollingstone.de/le…on-anschuldigung-1651883/



    „Leaving Neverland“: Regisseur gesteht Fehler bei Detail der Anschuldigung

    In der Doku über die angeblichen Missbrauchsopfer von Michael Jackson ist offenbar eine Unstimmigkeit bei einem wichtigen Detail aufgetaucht – Dan Reed gibt das auf sehr spezielle Art zu.

    PASADENA, CA - JANUARY 31:  Michael Jackson performs at the Super Bowl XXVII Halftime show at the Rose Bowl on January 31, 19

    Michael Jackson im Jahr 1993
    Foto: WireImage, Steve Granitz. All rights reserved.

    Dan Reed, der Regisseur der „Leaving Neverland“-Doku, hat einen Fehler bei einem Detail in seinem Film gestanden. Ein bestimmtes Schlüsselelement, das von einem der Ankläger, James Safechuck, im Film dargestellt wird, könnte nicht vollständig der Wahrheit entsprechen.


    WEITERLESEN

    In der umstrittenen Dokumentation erzählt Safechuck von einer Szene, in der er an einem Bahnhof-Nachbau der Neverland-Ranch von Michael Jackson angegangen worden wäre.

    Ein Biograf des 2009 verstorbenen Popstars, Mike Smallcombe, bestreitet das, weil die Zugstation erst zwei Jahre nach dem Ende der angeblichen Übergriffe gebaut wurde.

    Kooperation


    Fragwürdige Anekdoten

    Als Beweis legte Smallcombe eine Baugenehmigung vom Santa Barbara County vor, die am 2. September 1993 ausgestellt und damit nach den von Safechuck geschilderten Missbräuchen eröffnet wurde.

    Der Ankläger behauptete jedoch, dass er als Kind vier Jahre lang zwischen 1988 und 1992 von Jackson missbraucht worden wäre, unter anderem an jenem Ort.jackson_safechuck_gettyimages-2799214-535x350.jpg

    Dave Hogan Getty Images

    Regisseur Dan Reed antwortete auf Smallcombes Post, indem er zwar nicht das ausgestellte Datum auf dem Bauplan in Frage stellte, jedoch das Ende des Datums von Jacksons Missbräuchen an Safechuck.

    So schrieb er auf Twitter: „Ja, es scheint keinen Zweifel am Datum der Station zu geben. Das Datum, bei dem sie falsch liegen, ist das Ende des Missbrauchs.“

    FdaFrbld_normal.jpgMike Smallcombe@mikesmallcombe1 · 30. März 2019 Antwort an @mikesmallcombe1 In the last couple of hours I’ve been given access to the Santa Barbara County construction permits for the Neverland train station by my source - approved Sept 2, 1993
    Bild auf Twitter anzeigen
    sH8WU1CW_normal.jpgDan Reed@danreed1000 Yeah there seems to be no doubt about the station date. The date they have wrong is the end of the abuse.
    131 16:42 - 31. März 2019 Twitter Ads Info und Datenschutz

    984 Nutzer sprechen darüber

    Auch Wade Robson, den zweiten Ankläger aus „Leaving Neverland“, bezeichnete der Biograf als Lügner. Robson behauptet in der Doku, dass er nicht mit auf einen Familienausflug zum Grand Canyon gefahren ist und mit Jackson allein gelassen wurde.

    Die Mutter des Anklägers allerdings schrieb in beglaubigten Dokumenten von 1993 und 2016, dass die „ganze Familie“ beim Trip dabei gewesen wäre.

    So twitterte Mike Smallcombe: „Wade Robson erzählte eine detaillierte Geschichte darüber, wie er behauptete, zum ersten Mal missbraucht worden zu sein. Wie seine Familie ihn auf Neverland allein ließ und zum Grand Canyon ging. Dies kann nun als falsch nachgewiesen werden. Und doch konnte er es der Welt erzählen, ohne jede Kontrolle.“


    Ankläger wollen doch nur Gerechtigkeit

    gettyimages-1088503904.jpg

    Regisseur Dan Reed bei der Premiere von „Leaving Neverland“Jerod Harris Getty Images

    Dan Reed räumt diese Ungenauigkeiten ein, betont aber, dass die beiden Männer keine Auszahlungen aus dem Nachlass des Sängers, sondern nur Gerechtigkeit wollen.


    WEITERLESEN

    Der Regisseur beschrieb Robson und Safechuck als „sehr glaubwürdige Zeugen“ und bestand darauf, dass es starke und handfeste Beweise für ihre erschütternden Behauptungen gebe.

    Leider habe ichdie Hoffnung aufgegeben, dass eine bombastische Enthüllung kommt.

    Der Schaden ist da. Die Meinung ist in den Köpfen der Leute einbetoniert.


    Michaels Ruf ist zerstört und der 6. April wird uns hier in Deutschland den Rest geben.

    Ich könnte heulen.....


    Allerdings ist der Kampf der Fans weltweit wirklich beeindruckend und mein einziger Trost.



    Ein ganz aktueller Bericht zum Thema Ruf:


    https://www.welt.de/print/welt…eiten-wir-hier-voran.html

    https://www.achgut.com/artikel…ackson_und_die_exorzisten


    Michael Jackson und die Exorzisten

    Zwei erwachsene Männer erheben in der TV-Dokumentation „Leaving Neverland“ schwere Missbrauchsvorwürfe gegen Michael Jackson, und erschreckend viele Menschen sind bereit, ihre Darstellung völlig unkritisch zu übernehmen. Große Radiosender in Kanada, den Niederlanden, Australien und Neuseeland wollen Jacksons Lieder nicht mehr spielen. Der Rapper Drake hat einen Song mit einem Gesangsabschnitt des verstorbenen Popstars aus dem Programm seiner Europatournee gestrichen, und das Modelabel Louis Vuitton will von Jackson inspirierte Produkte aus dem Sortiment nehmen. Eine Folge der Zeichentrickserie „Simpsons“, in der Michael Jackson eine Rolle sprach, soll nicht mehr ausgestrahlt werden, und der Produzent ist überzeugt, dass der Sänger nur mitwirkte, um sich das Vertrauen der Kinder zu erschleichen.

    Einige Journalisten lassen allen Anschein von Objektivität fallen. In der Zeit fragt sich eine Autorin, was Jacksons Missbrauch „mit dem Leben der betroffenen Menschen angerichtet hat“. „Michael Jackson missbrauchte seine Opfer in den Achtzigerjahren“, schreibt ein Welt-Redakteur. „Wie Michael Jackson Familien bezirzte, zerriss, wegwarf“, titelt Spiegel Online. „Manche [seiner] Songs klingen mit ihren schlüpfrigen Lyrics angesichts der aktuellen Erkenntnisse sogar ganz besonders creepy“, heißt es beim Stern-Ableger Neon.

    Müsste es nicht „mutmaßlich“ heißen? „Vorwürfe“ statt „Erkenntnisse“? Denn der „King of Pop“ mag ein sehr seltsamer Mensch gewesen sein, der sich auf seinen Tourneen und auf seiner zum Vergnügungspark ausgebauten Neverland Ranch mit einem Tross kleiner Jungen umgab und mit diesen zum Teil sein Bett teilte. Doch eindeutige Beweise dafür, dass der Sänger seine mögliche pädosexuelle Neigung in Form von sexuellem Kindesmissbrauch auslebte, gibt es schlicht und einfach nicht.

    Im August 1993 erhob der amerikanische Zahnarzt Evan Chandler Vorwürfe, sein minderjähriger Sohn Jordan sei von Michael Jackson sexuell missbraucht worden. Tonbandmitschnitte enthüllten später Chandlers Plan, den Sänger persönlich wie beruflich vernichten zu wollen. Auch Jordan Chandlers Beschreibung von Jacksons Genitalien erwies sich als unzutreffend (unter anderem behauptete der Junge, Jackson sei beschnitten gewesen, was nicht stimmte). Der Popstar beteuerte öffentlich seine Unschuld, einigte sich jedoch außergerichtlich mit den Chandlers auf eine Abfindung, um Tourausfälle und Albumverschiebungen durch einen mehrjährigen Prozess zu vermeiden. Das Ermittlungsverfahren wurde 1994 eingestellt. Nach dem Suizid seines Vaters im Jahr 2009 hat Jordan Chandler die Anschuldigungen gegen Jackson zurückgenommen.

    In allen Anklagepunkten freigesprochen

    Im Jahr 2003 gab der Teenager Gavin Arvizo in einer TV-Dokumentation an, dank Michael Jacksons Hilfe seine Krebserkrankung besiegt zu haben. Während des Interviews nahm er die Hand des Sängers und lehnte sich an dessen Schulter. Jackson erzählte, dass er sein Bett gerne mit Kindern teile. Der Bezirksstaatsanwalt von Santa Barbara nahm den Film zum Anlass, einen Strafantrag gegen Jackson zu stellen. Gegenüber der kalifornischen Kinderfürsorge stritt die Familie Arvizo zunächst jede Form von Missbrauch ab. Monate später änderten die Arvizos jedoch ihre Geschichte und behaupteten, Michael Jackson habe sie auf der Neverland Ranch gefangen gehalten. Dabei sei Gavin mehrfach sexuell missbraucht worden. Während des Gerichtsverfahrens verstrickte sich die Klägerfamilie in Widersprüche und gab zu, in einem früheren Verfahren um sexuelle Belästigung unter Eid gelogen zu haben. Im Juni 2005 wurde Jackson in allen Anklagepunkten freigesprochen. Er starb 2009 als freier Mann.

    Im eingangs erwähnten Dokumentarfilm „Leaving Neverland“ kommen nun zwei weitere mutmaßliche Opfer Michael Jacksons, Wade Robson und James Safechuck, zu Wort. An der Glaubwürdigkeit der beiden Männer kratzt die Tatsache, dass sie im Missbrauchsprozess von 2004/2005 zugunsten Jacksons ausgesagt hatten. Robson versicherte sogar unter Eid, der Popstar habe ihn niemals angerührt. Noch 2009 sagte Robson, mittlerweile ein erfolgreicher Choreograph, über Jackson: „Seine Musik, seine Bewegung, seine inspirierenden, ermutigenden Worte, seine bedingungslose Liebe werden für immer in mir leben. Er wird mir unermesslich fehlen.“ Auf die Idee, aus dem Nachlass von Jackson Entschädigungen zu fordern, kamen die beiden Männer erst 2013. Ihre Klagen wurden aufgrund von Verjährungsfristen abgewiesen.

    Die Beweislage gegen Michael Jackson ist also recht dünn. Dass „Leaving Neverland“ trotzdem einen solchen Zirkus ausgelöst hat, hat wohl nicht nur mit dem allgemeinen menschlichen Interesse an den (Un)Taten der Reichen und Berühmten zu tun. In den letzten Jahren haben die Themen sexueller Missbrauch und sexuelle Belästigung erheblich an Bedeutung gewonnen. In Kreisen, die noch vor wenigen Jahren Ronny aus der Plattenbausiedlung für sein „Todesstrafe für Kinderschänder“-T-Shirt verachtet hätten, gilt es heute als irgendwie „progressiv“, den Behauptungen angeblicher Opfer grundsätzlich Glauben zu schenken.

    Den Höhepunkt dieses Denkens bildete die sogenannte #MeToo-Kampagne, die auch Robson und Safechuck inspiriert haben soll, mit ihren Anschuldigungen gegen Michael Jackson an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Hashtag wurde durch die Schauspielerin Alyssa Milano populär, die im Oktober 2017 Frauen dazu aufrief, ihn zu verwenden, um auf das vermeintlich horrende Ausmaß sexueller Belästigung und sexueller Übergriffe aufmerksam zu machen. In den folgenden Monaten entwickelte sich die Hashtag-Bewegung zu einer bis heute andauernden Hexenjagd, bei der immer mehr Männer sexuellen Fehlverhaltens bezichtigt und medial hingerichtet wurden, manchmal ohne genau zu wissen, was ihnen eigentlich vorgeworfen wurde. Mindestens vier Selbstmorde sind zumindest teilweise auf die durch #MeToo entfachte Hysterie zurückzuführen. „Believe all women“ – glaube allen Frauen – lautet ein Slogan der Aktivisten. Glaube allen Frauen – und zum Teufel mit Rechtsstaat und Unschuldsvermutung?

    Vormodernes, magisches Denken

    Doch auch wenn Jackson all die schrecklichen Dinge getan hätte, die ihm vorgeworfen werden. Welchen Sinn soll es haben, seine Lieder nicht mehr im Radio zu spielen? Oder die Musik von R. Kelly, dem ebenfalls der Missbrauch Minderjähriger vorgeworfen, aber nicht nachgewiesen wurde, von Streaming-Plattformen wie Spotify oder Apple Music zu entfernen? Oder Kevin Spacey, dem ein Schauspieler-Kollege vorwirft, ihn als Minderjährigen sexuell belästigt zu haben, nachträglich aus dem Film „Alles Geld der Welt“ herauszuschneiden? Ein Song kann nicht pädophil sein, ein Spielfilm kann niemanden sexuell belästigen – das ist vormodernes, magisches Denken.

    Tatsächlich scheint es bei dieser zeitgenössischen Form der Bücherverbrennung wohl vor allem um eine Art rituelle Abgrenzung vom „absoluten Bösen“ zu gehen. Der Begriff geht auf Chantal Delsol zurück, die ihn ursprünglich auf Geschehnisse anwandte, die gemeinhin als moralisch verurteilenswert gelten, etwa die südafrikanische Apartheid oder der Holocaust. Bereits 1996 konstatierte die französische Kulturkritikerin in ihrem Buch „Icarus Fallen“, dass die Postmoderne uns nicht zu moralischen Relativisten gemacht hat. Der Wegfall des traditionellen (christlichen) Sinn- und Wertesystems habe im Gegenteil eine Gesellschaft geifernder Moralisten hervorgebracht, die in ständigen Empörungsritualen ihr „korrektes Denken“ zur Schau stellen.

    Auch der britische Soziologe Frank Furedi hat sich mit der gegenwärtigen moralischen Orientierungslosigkeit beschäftigt. Furedi zufolge sind Pädophilie und Kindesmissbrauch sogar die einzigen Themen, bei denen es in unserer postreligiösen, postideologischen Gesellschaft einen moralischen Konsens gibt, weshalb sie in der medialen Debatte unverhältnismäßig viel Raum einnehmen.

    Ein weiterer Aspekt, der in der Missbrauchsdebatte eine wichtige Rolle spielt, ist der Wandel unseres Menschenbildes. Lange war im Westen ein robuster Individualismus wichtig, der Dickhäutigkeit und Selbstkontrolle würdigte. Auch extrem negative Erfahrungen galten als prinzipiell überwindbar, vielleicht sogar als etwas, aus dem man gestärkt hervorgehen kann. Dieses Modell hat ausgedient. Menschen gelten heute grundsätzlich als fragil und leicht traumatisierbar. Begriffe wie „Selbstwertgefühl“ oder „Burn-out“ zeichnen ein Bild der Verletzlichkeit; Ausdrücke wie „fürs Leben gezeichnet“ oder „emotionale Schäden“ beschwören die Hilflosigkeit des Individuums. Das neue Denken zeigt sich nicht zuletzt auch in der aus dem angloamerikanischen Raum einsickernden Marotte, Missbrauchsopfer als Missbrauchsüberlebende zu bezeichnen, so als würden Missbrauchsopfer grundsätzlich dazu tendieren, sich umzubringen.

    Was können wir also aus dem aktuellen Rummel um Leaving Neverlandlernen? Der Film und ähnliche aktuelle Werke wie „Surviving R. Kelly“ und „Untouchable“ (über das sexuelle Fehlverhalten des Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein) zeugen von einer gesellschaftlichen Fixierung auf Trauma und Opfererfahrungen. Hinzu kommt moralische Orientierungslosigkeit, die Suche nach einem gemeinsamen normativen Rahmen. Vor diesem Hintergrund muss jemand wie Michael Jackson mehr sein als ein psychisch kranker Mann, der sich möglicherweise an Kindern vergangen hat. Wir brauchen eine Personifizierung des Bösen, einen Teufel, der gemeinschaftlich ausgetrieben werden kann. Noch machen nicht alle bei diesem modernen Exorzismus mit. Für jeden Radiosender, der Jacksons Songs aus dem Programm nimmt, gibt es einen, der weiter „Smooth Criminal“ spielen wird. Für jeden Medienbericht, der jegliche kritische Distanz vermissen lässt, gibt es einen sachlichen. Noch.

    Dieser Beitrag erscheint auch in Novo.

    Foto: Zoran Veselinovic flickr CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

    Missbrauchsdoku über Michael Jackson
    Schuldig im Namen des Zuschauers
    07.03.2019, 10:35 Uhr | Von Fabian Reinbold, Washington , fab
    Michael Jackson als Monster: Eine TV-Doku will den Popstar als Missbrauchstäter
    enttarnen – und löst heftigen Streit aus. Darf man jetzt noch unbekümmert "Billie Jean"
    mitsingen?
    Es sind vier Stunden, die mitunter kaum auszuhalten sind. Zwei Männer berichten detailliert, wie
    sie als Jungen jahrelang missbraucht worden seien und wie sie ihr Leben lang damit kämpfen.
    Zwischen den düsteren Schilderungen glitzern in Luftaufnahmen Los Angeles und das Anwesen
    Neverland: Denn der Bösewicht der vierstündigen Dokumentation ist kein Geringerer als Michael
    Jackson.
    Die Männer breiten detailliert aus, wie Jackson begann, sich an ihnen zu vergehen, als sie sieben
    beziehungsweise elf Jahre alt waren. Zuvor beschreibt die Doku, auf welche perfide Weise er sich
    das Vertrauen ihrer Familien erschlichen haben soll – und wie sie bis heute darunter leiden.
    Über die Dokumentation "Leaving Neverland" wird in den USA heftig gestritten, seit der erste Teil
    am Sonntagabend ausgestrahlt worden ist. Die zwei Hauptprotagonisten werden bewundert, sie
    werden verteufelt. Ihre Botschaft: Ein Weltstar, der sich als Helfer von Kindern inszenierte, habe
    kleine Jungen manipuliert, missbraucht, Familien zerstört. Anfang April läuft das Werk auch im
    deutschen Fernsehen.
    #MeToo und die Unschuldsvermutung
    Der Film des Bezahlsenders HBO liefert eine eindrucksvolle Anklage, aber keine Beweise. Er
    Umstrittene TV-Doku: Zwei Männer erheben in der Dokumentation "Leaving Neverland" schwere
    Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen den einstigen King of Pop. (Quelle: PULS 4 News)
    zeigt nur eine Seite der Geschichte. Und so verdeutlicht er einen Konflikt, der sich in der #MeTooÄra immer schlechter auflösen lässt: Es ist wichtiger geworden, Opfern Glauben zu schenken –
    doch was macht das mit der Unschuldsvermutung, die gelten soll, bis es Beweise gibt?
    Michael Jackson überragt R. Kelly in jeder Hinsicht. Er ist der größte Superstar, den die USPopgeschichte kennt. Seit den Neunzigern gab es immer wieder Vorwürfe wegen
    Kindesmissbrauchs gegen Jackson – Klagen dazu wurden jedoch abgewiesen oder Jackson
    einigte sich außergerichtlich.
    Ein Superstar kommt mit vielem durch
    Noch nie gab es allerdings eine öffentliche, so intime Anklage wie die langen Schilderungen des
    Choreografen Wade Robson und des früheren Kinderschauspielers James Safechuck. Sie
    beschreiben eine komplexe Beziehung zu Jackson. Nach anfänglichem Zögern lassen etwa die
    Mütter der beiden Protagonisten ihre Söhne allein mit Jackson in dessen Schlafzimmer
    übernachten – ständig soll es dabei zu Missbrauch gekommen sein, den Jackson den Jungen als
    Akt der Liebe verkauft haben soll.
    Ein Superstar kommt mit vielem durch, lautet eine Bilanz, die man aus der Dokumentation ziehen
    kann.
    Jackson kann sich dagegen nicht mehr wehren. Er starb im Juni 2009 an einer Überdosis
    Medikamente. 2005 war er wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt und schon einmal tobte eine
    öffentliche Schlacht um den Megastar. Damals kamen zwei Zeugen zu seiner Verteidigung:
    Ausgerechnet Robson und Safechuck, die Ankläger von heute. Damals hatten sie nach eigener
    Darstellung noch nicht begriffen, was Jackson ihnen selbst angetan hatte. Sie buhlten weiter um
    Nähe zum Superstar und wollten ihn vor dem Gefängnis beschützen.
    Wade Robson, dessen sexueller Missbrauch begonnen haben soll, als er sieben Jahre alt war,
    sagt zu seinen Motiven: "Ich will die Wahrheit so laut aussprechen können, wie ich die Lüge
    aussprechen musste."
    "Posthume Lynchjustiz"
    Die Verteidigung Jacksons übernehmen seine Nachlassverwalter, seine Familie und
    Abertausende Fans. Die Nachlassverwalter haben den Bezahlsender HBO auf 100 Millionen
    Dollar verklagt – sie fürchten finanziellen Schaden für die Marke Michael Jackson, die Jahr für
    Jahr Dutzende Millionen abwirft. Jacksons Familie spricht von "posthumer Lynchjustiz". Und
    zahlreiche Fans haben eine Kampagne orchestriert, um gegen den Film und die Kronzeugen in
    sozialen Netzwerken zu wettern. Der britische Musiker und YouTuber Casey Rain spricht etwa
    von einem "kranken Versuch, auf die #MeToo-Bewegung aufzuspringen."
    Tatsächlich hat #MeToo unweigerlich verändert, wie über sexuelle Übergriffe gesprochen und
    welcher Raum Opfern eingeräumt wird. Abseits des harten Kerns der Jackson-Fans wird der
    Zeitenwandel bereitwilliger eingeräumt.
    TV-Star Oprah Winfrey, die ein Interview mit den beiden Protagonisten ausstrahlte, brachte es so
    auf den Punkt: "Dieser Moment ist wichtiger als Michael Jackson. Er übersteigt eine einzelne
    Person."
    Viele Anhänger von Jacksons weltweit allgegenwärtiger Musik stehen nun vor der
    Herausforderung, die Vorwürfe mit ihrer Liebe zu seinen Werken in Einklang zu bringen. Darf man
    noch unbeschwert zu "Billie Jean" tanzen?
    Mehrere Radiosender etwa in Kanada oder den Niederlanden kündigten an, Jackson-Lieder aus
    der Rotation zu nehmen. Ein norwegischer Radiosender kündigte nach der Ausstrahlung der
    ersten Folge prompt an, zwei Wochen keine Jackson-Lieder mehr zu spielen – nur um am
    Folgetag nach einem Proteststurm zurückzurudern.
    Die Dokumentation wird die Sicht auf den Menschen Michael Jackson bei zahlreichen Zuschauern
    prägen, doch das Urteil über den Künstler steht noch aus.
    eigene Recherchen
    HBO: Leaving Neverland
    New York Times: Michael Jackson Fans Are Tenacious. ‘Leaving Neverland’ Has Them Poised for
    Battle(engl.)
    https://www.t-online.de/nachri…namen-des-zuschauers.html


    Nach Michael Jackson-Doku: Nachlass-Verwalter nehmen Filmemacher auseinander

    Beim Sundance Festival feierte die umstrittene Michael Jackson-Doku "Leaving Neverland" Premiere. Nun erhielten die Filmemacher ein vernichtendes Urteil der Vertreter der Jackson-Familie.

    29. Januar 2019 / Aktualisiert um: 15:51 Uhr / Autor: Nicky Wong


    Kommentierenjacko gross

    Foto: Getty Images

    Die Dokumentation "Leaving Neverland" feierte auf dem Sundance Festival am 25. Januar Premiere. Sie erzählt von zwei Männern, die angeben, in den 90ern von Michael Jackson sexuell missbraucht worden zu sein. Wade Robson und James Safechuck waren bei der Premiere anwesend, bei der manche Zuschauer den Saal verließen. Wie schwer sich das momentane Medienecho dieses Themas auf die Familie Jackson auswirkt, sieht man an der Tochter des King of Pop Paris, die sich laut der britischen Sun in eine psychiatrische Klinik begeben hat.


    Nachlass-Verwalter melden sich zu Wort


    Nicht zurückgehalten hat sich nun die Kanzlei, die Michael Jacksons Nachlass verwaltet. In einem Statement an Variety machte man den eigenen Standpunkt mehr als deutlich. Hier das gesamte Statement:


    "‘Leaving Neverland‘ ist keine Dokumentation. Es ist eine dieser Hinrichtungen im Stil der Klatschpresse, die Michael Jackson im Leben ertragen musste - und nun auch im Tod. Der Film nimmt unbestätigte Anschuldigungen, die angeblich vor 20 Jahren geschehen sind und behandelt sie wie Fakten. Diese Behauptungen waren die Basis einer Klage, die von diesen beiden Lügnern, wie sie selbst zugegeben haben, die letztlich von einem Richter abgewiesen wurden. Die beiden Ankläger schworen unter Eid, dass diese Ereignisse niemals stattgefunden haben. Sie lieferten keinerlei unabhängige Beweise und absolut keinen Nachweis, der ihre Behauptungen stützen, was bedeutet, dass der gesamte Film einzig an den Aussagen der zwei Eidbrecher hängt.


    Bezeichnenderweise hat der Regisseur beim Sundance Filmfestival zugegeben, dass er ausschließlich die beiden Ankläger und ihre Familien interviewte. Auf diese Weise hat er absichtlich über die Jahre vermieden, zahlreiche Menschen zu interviewen, die eine beachtliche Zeit mit Michael Jackson verbrachten und die zweifellos mitteilten, er habe Kinder mit Respekt behandelt und ihnen niemals wehgetan. Durch die Wahl, keine dieser unabhängigen Stimmen zu beinhalten, die womöglich die Geschichte des Films in Frage gestellt hätten, die er unbedingt verkaufen wollte, hat der Regisseur das Überprüfen der Fakten vernachlässigt, damit er eine Erzählung zusammenbauen konnte, die so offensichtlich einseitig ist, dass der Zuschauer nicht ansatzweise ein gleichgewichtiges Portrait bekommt.


    20 Jahre lang hat Wade Robson im Gerichtssaal wie in zahlreichen Interviews, auch nach Michaels Tod, verneint, dass er ein Opfer war und ausgesagt, dass er dankbar wäre für alles, was Michael für ihn getan hat. Seine Familie hat von Michaels Freundlichkeit, Großzügigkeit und Karriere bis zu seinem Tod profitiert. Passenderweise wurde die Tatsache in ‚Leaving Neverland‘ ausgelassen, dass erst, als Robson eine Rolle in der Michael Jackson-Show des Cirque du Soleil verweigerte wurde, seine Anschuldigung plötzlich aufkamen.


    Wir fühlen mit allen mit, die tatsächlich Opfer von Kindesmissbrauch wurden. Dieser Film hingegen tut diesen Opfern einen Bärendienst. Denn trotz all der hinterhältigen Verleugnungen, es ginge hier nicht um Geld, geht es um nichts anderes als um Geld – Millionen von US-Dollar – seit 2013, als Wade Robson und James Safechuck, die dieselbe Anwaltskanzlei beschäftigen, ihre erfolglosen Anschuldigungen gegen Michaels Nachlass anstießen. Nun da Michael nicht mehr unter uns weilt und sich verteidigen kann, bemühen sich Robson, Safechuck und ihre Anwälte weiter um traurige Berühmtheit und einem Zahltag, indem sie Michael mit denselben Behauptungen beschmieren, für die ihn eine geschworene Jury für unschuldig befand, als er noch lebte."


    Schmerzensgeld von 1,5 Milliarden US-Dollar gefordert


    Tatsächlich gibt es mindestens an den Aussagen der Personalie Wade Robson erhebliche Zweifel. Im Prozess gegen Michael Jackson von 2005 sagte er noch vor Gericht aus, der Popstar habe ihn niemals berührt. Mehrfach habe er das in Interviews wiederholt. Erst 2013 erhob er Vorwürfe, Jackson habe ihn jahrelang sexuell missbraucht – vier Jahre nach dessen Tod. Anschließend forderten beide 1,5 Milliarden US-Dollar Schmerzensgeld, scheiterten jedoch vor Gericht.



    Jackson wurde im Prozess von 2005 in allen Anklagepunkten freigesprochen. Die Doku soll nun ein anderes Licht auf der King of Pop werfen. Wann und ob "Leaving Neverland" in Deutschland zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt.


    https://www.tvspielfilm.de/new…tml#pc-sendafriend-opener

    25. Januar 2019, 18:46 Uhr

    Docutainment-FormateDie Regisseure steuern auf ein Ziel hin: die Darstellung eines Monsters

    Was all diese Werke eint: Sie kommen zunächst einmal daher wie objektive, unvoreingenommene Projekte, doch das sind sie nicht. Wer zum Beispiel Surviving R. Kelly ein zweites, drittes, viertes Mal betrachtet, der dürfte bemerken, wie die Regisseure Nigel Bellis und Astral Finnie die Zuschauer emotional steuern und ihn auf das Ziel dieser Serie konditionieren: die Darstellung eines Monsters. Am Ende, da werden die Frauen gefragt, was sie R. Kelly sagen würden, sollte ihm diese Serie gezeigt werden.

    Da sitzen Frauen, die über die schlimmsten Momente in ihrem Leben berichtet haben, vor einem schwarzen Hintergrund, es wird ihnen Zeit gegeben zum Nachdenken. Eine sagt: "Wie würdest du dich fühlen, wenn jemand deinen Kindern antun würdest, was du mir angetan hast?" Eine andere: "Ich hoffe, dass er Hilfe bekommt." Lisa Van Allen, die nach eigenen Angaben an der Produktion eines Sexvideos mit einem damals 14-jährigen Mädchen beteiligt gewesen ist, sagt mit Tränen in den Augen: "Er entwickelt sich zu einem immer schlimmeren Wesen. Ich hoffe, dass er endlich aufhört, diese Mädchen zu verletzen."

    Die Anklägerinnen bekommen eine öffentliche Plattform, die ihnen bislang nicht gewährt worden ist. Sie erhalten einen Raum, in dem sie sich geborgen fühlen dürfen. Sie können ihre Geschichte, ihre Sicht der Dinge erzählen, ohne dass sogleich unangenehme Fragen gestellt oder sie gar verunglimpft werden - Victim Shaming, das Diskreditieren von Opfern, gehört zu den wichtigsten und moralisch verwerflichsten Strategien von Strafverteidigern und war kürzlich bei der Gerichtsverhandlung gegen den US-Schauspieler Bill Cosby eindrucksvoll zu beobachten. Die Frauen in Surviving R. Kelly müssen sich nicht rechtfertigen oder verteidigen, sie dürfen: erzählen. Nicht zuletzt die "Me Too"-Bewegung hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass Menschen in dieser Situation jemand zuhört. Jemand glaubt. Nicht mit den Frauen in der Dokumentation zu fühlen, ist nahezu unmöglich. Künstlerinnen wie Lady Gaga, Celine Dion und Ciara, die mit Kelly zusammengearbeitet hatten, distanzieren sich nun von ihm, die Staatsanwaltschaften in den US-Bundesstaaten Illinois und Georgia haben neue Ermittlungen eingeleitet.


    Es findet eine Art öffentliche Verhandlung statt, eine verfilmte Paralleljustiz


    Dokumentarfilme und -serien wie Surviving R. Kelly, Leaving Neverland oder The Jinx werden in den USA aufgrund der Dramatisierung und Zuspitzung auch "Docudrama" genannt, die cineastischen Kniffe der Regisseure sind keineswegs verwerflich. Die erfolgreichsten Dokumentarfilmer - Robert J. Flaherty etwa (Nanook of the North, 1922), Leni Riefenstahl (Triumph des Willens, 1935) oder Michael Moore (Bowling for Columbine, 2002) - haben in ihren Werken inszeniert, bisweilen auch ideologisiert. Die Zuschauer sollten das wissen, und sie sollten wissen, dass die Aussagen der Frauen in Surviving R. Kelly nicht vor Gericht zulässig sind und die Staatsanwaltschaften in Georgia und Illinois deshalb mögliche Zeugen gebeten hat, sich zu melden und offizielle Aussagen zu machen. Die Leute sollten auch wissen, dass Elliot Tebele, Gründer der erfolgreichen Social-Media-Seite "FuckJerry", beim "Fyre Festival" für die Vermarktung auf sozialen Medien verantwortlich war - und dass er nun einer der Produzenten des Netflix-Films Fyre: The Greatest Party That Never Happened ist.

    Es ist wichtig, dass es diese Dokumentarfilme und -serien gibt, als Plattformen für Opfer, als Anstoß für Debatten, als Auslöser für Ermittlungen. Diese Werke allerdings erheben jedoch bisweilen nicht nur die Anklage, es findet vielmehr eine Art öffentliche Verhandlung statt, eine verfilmte Paralleljustiz mit oftmals sehr deutlich ausgesprochenen Urteilen - und sie verführen den Zuschauer aufgrund der Dramaturgie dazu, dieses Urteil zu übernehmen, nicht selten verbunden mit dem Hinweis, dass sich Promis ohnehin durchs Justizsystem schlängeln würden, ohne jemals ernsthaft zur Verantwortung gezogen zu werden. Was im Fall von R. Kelly wirklich geschehen ist, müssen allerdings Ermittler klären, die wegen der Aussagen in der Serie ihre Arbeit aufgenommen haben, und es wird irgendwann zu einem Ergebnis und womöglich einem Urteil kommen.


    https://www.sueddeutsche.de/me…okumentarfilm-1.4302912-2

    16. August 2018 16:49 Uhr
    David Rothenberg Der Ziehsohn von Michael Jackson ist tot


    Der Ziehsohn von Michael Jackson, Künstler David Rothenberg, ist mit nur 42 Jahren tragisch ums Leben gekommen.
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    Als "Dave Dave" wurde David Rothenberg zum geschätzten Künstler
    © instagram.com/davedavehq
    Der Ziehsohn von Michael Jackson (1958-2009, "This Is It"), David Rothenberg, ist am 15. August im Alter von nur 42 Jahren in einem Krankenhaus in Las Vegas verstorben. Das berichtet unter anderem die "Washington Post".
    Rothenberg erlangte in den Achtzigern als "Burn Boy" traurige Berühmtheit: Als Kind wurde er von seinem Vater angezündet. Das unfassbare Verbrechen beherrschte jahrelang die amerikanischen Schlagzeilen, 1988 erschien sogar ein Film darüber: "David".
    Rothenberg stellte sich dabei nie als Opfer dar, sondern legte viel Wert darauf, Menschen Mut zu machen, die mit Schicksalsschlägen zu kämpfen haben. Als "Dave Dave" wurde er schließlich zum respektierten Künstler. "Es gibt viele Dinge, die Leuten in ihrem Leben passieren können. Aber das definiert sie nicht als Menschen, es macht sie nur stärker", erklärte er seine Lebenseinstellung 2016 dem " Las Vegas Review Journal".
    Sein Vater zündete ihn an
    Von dem Verbrechen, das sein Vater 1983 an ihm begangen hatte, war er sein Leben lang gezeichnet: Sein Körper und Gesicht waren mit Narben überzogen. Diese Narben sollen ihm nun sogar das Leben gekostet haben. Wie ein angeblich enger Freund auf Instagram mitteilt, sei David Rothenberg an Überhitzung gestorben. Da 90 Prozent seines Körpers vernarbt waren, konnte er angeblich keine Hitze mehr regulieren.
    Als Michael Jackson in den Achtzigern von dem schrecklichen Verbrechen an Rothenberg hörte, befreundete er sich mit dem damals siebenjährigen Jungen an, um ihm emotional zu unterstützen. Die enge Freundschaft hielt 30 Jahre, bis zu Michaels Tod. Auf seiner Beerdigung rührte Rothenberg mit einer Rede über den King of Pop die Anwesenden zu Tränen.


    https://www.stern.de/lifestyle…kson-ist-tot-8215362.html

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