Bin ich nicht normal?
Ich bin eine 38jährige Frau, ich habe ein Kind und meine Familie. Freunde? Nein - die "Freunde" die ich mal hatte, brauch ich nicht.
Warum nur bin ich noch immer tieftraurig über den Tod von MJ? Ich habe immer wieder Phasen, da heul ich einfach los: es kann ein Song von MJ sein, es kann eine "neue" Nachricht sein, die irgendwie mit MJ zu tun hat, es kann das T-Shirt sein (von MJ, das in meinem Schrank hängt) oder sonst was.
Als mein Opi gestorben ist, vor 11 Jahren, war ich tieftraurig, aber ich hab es überwunden. Heute kann ich über meinen Opi sprechen, ohne das ich in Tränen ausbreche. Als mein Stiefpapa (hört sich wie ein böses Wort an, er war aber alles andere als böse) vor 4 Jahren gestorben ist, war ich auch tieftrauig, weine heute noch, das er von uns gegangen ist.
Das, wenn jemand aus der Familie stribt, man dann traurig ist, lange traurig ist, immer traurig sein wird, das verstehe ich.
Aber, warum bin ich bei MJ, den ich nicht kannte, von dem ich nie ein Fan war (ich war noch von niemandem ein Fan, es gab und es gibt Lieder, die mir gefallen, das macht mich ja noch lange nicht zum Fan), von dem ich nur das weiss, was er der Welt preis gegeben hat, so traurig?
Ich würde mich selbst gern besser verstehen, MJ war für mich immer nur ein Sänger, der super viele gute Songs von sich gegeben hat. Jemand, der immer anders war als andere. Einer, der mich immer wieder fasziniert hat.
Was hat er an sich, menschlich und musikalisch, das ich meine alten Alben, die alten Alben meiner Freunde, raus kram und nichts anderes mehr höre?
Das MJ immer einer der Grossen war, ist und es immer sein wird, ist klar. Aber warum geht mir sein Tod so nah? Warum habe ich Phantasien (die ich lieber für mich behalte)? Warum wurde mir erst nach seinem Tod klar, wie wichtig dieser doch so fremde Mann für mich ist? Warum versteh ich erst nach seinem Tod den Sinn seiner Texte (die ich vorher zu oft als Taktik gesehen hab)?