MURRAY muss sich vor Gericht verantworten!

  • Prozess gegen Jackson-Arzt


    Der Gerichts-Thriller beginnt



    REUTERS



    Das Interesse der Fans und Medien ist riesig: In Los Angeles hat der Prozess gegen *****s ehemaligen Leibarzt Conrad Murray begonnen. Die Anklage machte ihn für den Tod des Sängers verantwortlich - die Verteidigung konterte, Jackson habe die fatale Dosis selber eingenommen.


    Los Angeles - Vor dem Gerichtsgebäude drängten sich Schaulustige und eine große Schar von Reportern, Jackson-Fans forderten auf Plakaten "Gerechtigkeit für Michael": Zwei Jahre nach dem Tod von Michael Jackson ist am Dienstag in Los Angeles der Prozess gegen Conrad Murray, den früheren Leibarzt des Popstars, eröffnet worden. Die Anklage warf dem Arzt "grobe Fahrlässigkeit" vor, die Verteidigung hielt dagegen und sagte, Jackson habe sich selber - ohne Wissen des Arztes - eine tödliche Medikamentenmischung zugeführt.


    Die Anklage präsentierte den Geschworenen Videoaufnahmen eines narkotisierten Michael Jackson Wochen vor seinem Tod, außerdem Bilder des blassen, toten Stars auf einer Krankenbarre. In dem Videoausschnitt ist Jackson kaum zu verstehen. Er spricht über seine geplante Tournee: "Wenn die Leute aus meiner Show rausgehen, will ich, dass sie sagen: Noch nie in meinem Leben hab ich so etwas gesehen".



    Murray ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Jackson war unter der Obhut des Arztes am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben . Murray war am Morgen von Jacksons Tod in dessen Haus und hat zugegeben, dem Künstler Propofol als Schlafmittel gegeben zu haben .
    Nach Angaben der Richter führte eine "akute Vergiftung" mit dem Narkosemittel, dessen Wirkung durch Beruhigungsmittel noch verstärkt wurde, zum Tod des Sängers. Propofol wird normalerweise nur vor Operationen oder auf der Intensivstation im Krankenhaus gespritzt und erfordert die ständige Überwachung des Patienten.
    "Perfekter Sturm" in Jacksons Körper
    In seinem Eröffnungsplädoyer sagte der Verteidiger Ed Chernoff, Jackson habe unter extremen Schlafstörungen gelitten und selber ein Beruhigungsmittel und Propofol eingenommen, als Murray nicht zugegen war. Diese Mixtur habe einen "perfekten Sturm in seinem Körper" ausgelöst, "der ihn sofort tötete".
    Chernoff führte aus, dass Jackson vor Beginn seiner geplanten "This Is It"-Tournee unter großem Erfolgsdruck gestanden habe. Er habe von Murray über Wochen hinweg verlangt, ihm zum Einschlafen Propofol zu spritzen. Dies sei lange gut gegangen, sagte Chernoff. Erst am Ende, als Murray die Dosis reduzieren wollte, um Jackson langsam von dem starken Mittel zu entwöhnen, habe der Sänger selbst zugegriffen und damit versehentlich seinen Tod herbeigeführt.
    Staatsanwalt David Walgren warf Murray in einer einstündigen Ansprache hingegen wiederholt vor, Jackson durch Narkose- und Schlafmittel zu Tode betäubt zu haben. Der Popstar habe sich dem Arzt anvertraut - dies habe er am Ende mit seinem Leben bezahlen müssen, sagte Walgren vor der Jury und vor Jacksons Familie, die in großer Besetzung im Gerichtssaal zugegen war: Die Eltern des Popstars, Joe (82) und Katherine (81), erschienen in Begleitung der Geschwister La Toya, Janet, Randy, Jermaine und Tito. Die drei Kinder des Sängers blieben der Verhandlung fern.


    Tränen liefen über Murrays Gesicht


    Walgren wies darauf hin, dass Murray lange gezögert habe, den Notarzt zu rufen, nachdem er Jackson leblos in seinem Schlafzimmer gefunden hatte. Er werde Zeugen vorladen, die aufzeigen könnten, dass der Arzt zahlreiche fatale Fehler beging und seine Sorgfaltspflicht verletzte.



    Murray hörte sich die Vorwürfe in weiten Teilen regungslos an. Erst als sein Anwalt beschrieb, wie der Arzt Jackson kennenlernte und sich mit ihm anfreundete, liefen Tränen über Murrays Gesicht.
    Der Kardiologe plädierte im Januar im Rahmen einer Anhörung zu einer möglichen Anklageerhebung wegen fahrlässiger Tötung auf "nicht schuldig" . Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mediziner bis zu vier Jahre Haft. Prozessbeobachter gehen davon aus, dass das Verfahren bis zu sechs Wochen dauern kann.


    spiegel.de

  • Staatsanwalt zeigt toten Michael Jackson Ein Foto des Toten und eine erschütternde Tonbandaufnahme: Im Prozess gegen Michael Jacksons früheren Leibarzt, Conrad Murray, fährt der Staatsanwalt gleich zu Beginn schwere Geschütze auf. Von Frank Siering, Los Angeles


    Ein stark abgemagerter Conrad Murray sitzt neben seinem Anwalt und kritzelt nervös Notizen in seinen Block, während Staatsanwalt David Walgren schon am ersten Tag der Verhandlung gegen den einstigen Leibarzt von Michael Jackson ganz schwere Geschütze auffährt. Im seinem Eröffnungsplädoyer zieht Walgren in rund 75 Minuten gekonnt und überzeugend alle Register der Anklagekunst.



    Der Staatsanwalt lässt zum Auftakt des Prozesses, in dem sich Herzspezialist Murray wegen fahrlässiger Tötung verantworten muss, eine Tonbandaufzeichnung abspielen, auf der ein völlig desolater und leiernd sprechender Michael Jackson zu hören ist - der offenbar zu dem Zeitpunkt mit Drogen bis an den Kragenansatz zugepumpt war. Und Walgren schreckt auch nicht davor zurück, erstmals ein Foto vom toten King of Pop auf dessen Krankenhausbett im UCLA Medical Center zu zeigen.
    Auf dem Bild trägt Jackson einen weißen Klinikumhang, unter der Nase hat er ein Pflaster. Der Kopf ist leicht nach hinten gebeugt, die Augen sind geschlossen. Die Hände liegen an der Seite. Ein zeitgeschichtliches Dokument. Walgren über das Bild: "Nur zwölf Stunden zuvor tanzte Jackson noch auf der Bühne."
    [h=3]Jackson auf Tonbandaufnahme offenbar völlig weggetreten[/h]Besonders bewegend im vollbesetzten Gerichtssaal in Downtown Los Angeles - die Verhandlung begann mit fast 40-minütiger Verspätung, da ein Besuch von Präsident Barack Obama diverse Straßesperrungen zur Folge hatte - ist das Abspielen einer Tonbandaufnahme von Michael Jackson. Darin leiert ein offenbar völlig weggetretener Jackson im Gespräch mit Murray in Bezug auf seine bevorstehende "This is It"-Tour: "Wir wollen phänomenal sein. Wenn die Leute die Show verlassen, dann sollen sie sagen, dass sie so etwas noch nie zuvor im Leben gesehen haben. Geht dahin, geht dahin. Es ist wunderbar. Er ist der größte Entertainer der Welt." Immer wieder unterbricht Jackson seine kurze Rede, immer wieder scheint er abbrechen zu wollen.
    Der Staatsanwalt hämmert in seiner Eröffnungsrede auf die zwölf Geschworenen ein, versucht durch detaillierte und datierte Aufzeichnungen deutlich zu machen, dass Murray die alleinige Schuld am Tod von Michael Jackson trägt. Der Angeklagte sitzt während der gesamten Zeit mit versteinerter Miene auf seinem Stuhl. Ab und zu greift er zum Stift, macht erneut eine kleine Notiz.
    Vereinzelt lehnt Murray sich zu einem seiner Verteidiger hinüber. Nur einmal zeigt er eine emotionale Regung. Als sein Anwalt, Ed Chernoff, von der ersten Begegnung zwischen Jackson und seinem Mandanten berichtet, rollt Murray eine Träne die Wange herunter.
    [h=3]Murray soll laut Staatsanwalt mehrfach gelogen haben[/h]Die Verhandlung wird live im US-Fernsehen und im Internet übertragen. Das Interesse der weltweiten Medien ist gewaltig. Gleich vier lokale TV-Sender in Los Angeles übertragen die Anhörung live ohne Werbeunterbrechung. "Das erinnert an O.J. Simpson", sagt Bob Straus, Entertainment-Reporter der LA Daily News.
    Besonders spannend: Murray soll nach Aussage der Staatsanwaltschaft mehrfach gelogen haben. Kurz nachdem Jackson den Arzt im Frühjahr 2009 für 150.000 Dollar Gage im Monat anheuert (Murray hatte nach Aussage von Walgren ursprünglich fünf Millionen Dollar für ein Jahr verlangt), schließt Murray seine private Klinik in Las Vegas. Danach lässt der Arzt, so führt Walgren weiter aus, enorme Ladungen von dem Narkosemittel Propofol an die Anschrift seiner Praxis im kalifornischen Santa Monica liefern. Das Problem, so der Staatsanwalt: Murray hat keine Praxis in Santa Monica.
    Tatsächlich gehen die Propofol-Lieferungen an die Privatanschrift von Murrays damaliger Freundin Nicole Alvarez. "In der Zeit vom 28.April 2009 bis zum 15.Juni 2009", so Walgren "ließ Dr. Murray insgesamt 155.000 mg Propfol in Flaschen à 25 ml und 100 ml in das Appartement von Frau Alvarez liefern. Das sind rund 15.5 Liter."
    Propofol ist von enormer Bedeutung in diesem Prozess, da nach einem Obduktionsbericht Spuren des Narkosemittels in Jacksons Blut gefunden worden waren. Die Einnahme habe zu einer akuten Vergiftung und schließlich zum Herzversagen geführt, hieß es. Es war Murray, der Jackson Propofol - der Sänger nannte das Narkosemittel "Milch" - verabreichte. Der Prozess muss nun zeigen, ob Murray tatsächlich in der Todesnacht von Michael Jackson fahrlässig gehandelt hat und somit für den Tod des Weltstars verantwortlich ist.
    [h=3]Jacksons Sohn im Zeugenstand erwartet[/h]Sowohl Anklage als auch Verteidigung haben für das Verfahren interessante Zeugen vorgeladen. So soll "This is It"-Produzent Kenny Ortega in den nächsten Tagen sowohl für die Anklage als auch für die Verteidigung aussagen. Auch der älteste Sohn von Jackson, Prince, soll in den Zeugenstand treten.
    Die Verteidigung räumte ein, dass Michael Jackson ein Problem mit extremen Schlafstörungen hatte. Auch deshalb habe der Popstar im Frühjahr 2009 nach Hilfe gesucht und diese in Dr. Conrad Murray gefunden, so Anwalt Chernoff. Nicht der Leibarzt allerdings, sondern Jackson selbst habe sich die Überdosis Propofol injiziert. Murray habe versucht, Jackson von den starken Mitteln zu entwöhnen, doch der von Schlafstörungen geplagte Sänger habe ständig danach verlangt, so die Verteidigung.
    Richter Michael Pastor hat die Prozessdauer auf einen Monat angesetzt. Sieben Männer und fünf Frauen im Alter von 32 bis 57 Jahren müssen als Geschworene über Murrays Schicksal entscheiden. Sollte der Arzt für schuldig befunden werden, könnte er für vier Jahre ins Gefängnis wandern.


    stern.de

  • Michael Jackson : Wurde Michael Jackson von Leibarzt Murray zum Zombie gemacht?


    Panorama, 27.09.2011, Dirk Hautkapp


    Dr. Conrad Murray ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Er soll Michael Jackson in den wenigen Wochen vor dessen Tod insgesamt rund 15 Liter des Narkosemittels Propofol verabreicht haben. Vor dem Gericht forderten Demonstranten „Gerechtigkeit für Michael“. Foto: afp
    Washington/Los Angeles. Wegen fahrlässiger Tötung muss sich seit Dienstag Michael Jacksons Leibarzt Dr. Conrad Murray vor Gericht verantworten. Im Prozess tritt ein gigantischer Medikamentenmissbrauch zutage. Und ein schwer krankes Arzt-Patienten-Verhältnis.


    Als Bezirksstaatswalt David Walgren zusammenrechnet, was der „King of Pop“ in den zehn Wochen vor seinem Tod durch die Venen gepumpt bekommen hat, fällt im Saal des „Superior Court“ von Los Angeles vielen der Kinnladen herunter: 155 000 Milligramm Propofol - aufgelöst in 15,5 Liter - hat Hausarzt Dr. Conrad Murray demnach seinem prominentesten Patienten gegen dessen chronische Schlaflosigkeit verabreicht; ergänzt um Hunderte Pillen anderer Beruhigungsmittel.
    Als der Mediziner am 25. Juni 2009 an das Nachtlager des Musikstars gerufen wurde, war Michael Jackson bereits tot. Herzversagen. Laut Autopsie starb der 50-jährige Superstar an einer Überdosis Propofol, ein Narkosemittel, das sonst nur in Operationssälen zum Einsatz kommt. Murray ist der fahrlässigen Tötung angeklagt.


    Live übertragen in Millionen Wohnzimmer


    Folgte man Walgren am Dienstag in seinem messerscharfen einstündigen Eröffnungs-Statement, live übertragen in Millionen Wohnzimmer, dann hat der Mann seinen Schutzbefohlenen letztlich aus Geldgier nicht nur schleichend zu Tode betäubt. Sondern auch noch jämmerlich sterben lassen. „Erst telefoniert er 25 Minuten mit einer Freundin, erst danach rief Murray den Notarzt“, berichtete der Chefankläger der aus 372 Kandidaten sorgfältig ausgesuchten zwölfköpfigen Geschworenen-Jury.
    Der Auftakt der juristischen Aufarbeitung des letzten „Thrillers“ von Michael Jackson trug streckenweise gespenstische Züge. Und das nicht nur wegen noch nie gezeigter Aufnahmen vom blassen, beinahe puppenähnlichen Leichnam Jacksons. Walgren zeichnete den bis dahin als Herzspezialisten solide beleumundeten 58-Jährigen als Arzt der Unverantwortlichkeit, ja des Grauens. Wissend um die seelische Zerrissenheit Jacksons, der im Sommer vor zwei Jahren ein nach Skandalen und Krisen äußerst labiler Superstar war, der sich anschickte, es in London mit einem 50-Konzerte-Marathon seinen Kritikern noch einmal zu zeigen, machte er ihn täglich (!) mit bis zu 2000 Milligramm (!) Propofol zum Zombie seiner selbst. Ein Mittel übrigens, das als Schlafmittel gänzlich ungeeignet, ja verboten sei.
    Wie schwer der Sänger vor London von Medikamenten abhängig war, illustrierte der Chefankläger der Jury, die bis Ende Oktober ein Urteil sprechen soll, anhand eines erschütternden Handy-Gespräches vom 10. Mai 2009. Der „King of Pop“ lallte darin seinem Hausarzt wie ein bewegungsunfähiger Drogenkranker im Vollrausch vor, dass die anstehende Konzert-Reihe „einfach phänomenal werden muss“. Staatsanwalt Walgren: „Murray wusste immer, in welchem Zustand Michael war.“ Der seit dem Tod seines Patienten mit Berufsverbot belegte Herzspezialist aus Texas saß in diesem Augenblich mit eingefrorener Miene neben seinen Anwälten. Jacksons Eltern Joe und Katherine sowie den Pop-Geschwistern Jermaine, Latoya, Randy und Janet, die mit im Saal waren, wurden die Augen feucht.


    "Jackson wollte täglich seine 'Milch'"


    Murrays Verteidiger befestigten im Anschluss die erwartete Abwehrlinie. Danach hat der Star darauf bestanden, täglich seine „Milch“, wie er das trübe Propofol nannte, zu erhalten, um in den Schlaf zu kommen und so Kraft zu schöpfen für die London-Shows. Murray habe wie gewünscht geliefert. Aber nie in tödlichen Mengen verabreicht. So sagte es sein Topverteidiger Ed Chernoff und lancierte kühl das Bild eines von Selbstzweifeln und Angst getriebenen Hochleistungs-Künstlers, der ohne chemische Stimulanz mit seiner chronischen Schlaflosigkeit nicht mehr fertig wurde. Am Ende, so Chernoff, habe der eigenmächtige und von Murray nicht autorisierte Griff zur “Milch” und die Einnahme von 16 Pillen Lorazepam, ein starkes Beruhigungsmittel, in Jacksons Körper einen “tödlichen Sturm” entfacht. Nicht einmal die Augen habe der Sänger vor seinem Herzstillstand noch schließen können.
    Eine Position, die Bezirksstaatsanwalt David Walgren zertrümmern will. Er warf Murray Sorgfaltspflichtverletzungen dritten Grades vor. Weder habe er im Umgang mit Propofol ausreichende Kenntnisse besessen, noch die nötige Beobachtung des Patienten vorgenommen. Mehr noch; Murray habe den wehr- und hilflosen Jackson, vollgepumpt mit chemischen Keulen im Übermaß, am Ende sich selbst überlassen. Dazu will passen, was Jacksons Leibwächter und Hausangestellte seinerzeit der Polizei zu Protokoll gaben.


    Erst nach 82 Minuten rief Murray den Notarzt an


    Als Jackson bereits das Bewusstsein verloren hatte, soll der Hausarzt das Personal angewiesen haben, diverse Ampullen verschwinden zu lassen. Erst nach 82 Minuten und improvisierten Wiederbelebungsversuchen, auch mit Chemie, so steht es im Polizeiprotokoll, rief Murray den Notarzt. Dass jede Menge Propofol im Spiel war, verschwieg er seinem Kollegen. Man fand es erst später bei der Obduktion der Leiche. Für Staatsanwalt Walgren ein Indiz, dass Murray die Sache verschleiern wollte.
    Warum der Doktor sich dem Drängen seines Patienten nach chemischen Problemverdrängern nicht widersetzte, liegt aus Sicht der Anklage auf der Hand. Bevor Murray in Jacksons Dienste trat, war der Arzt dem wirtschaftlichen Ruin nahe, sagte Walgren. Er konnte seine Praxen in Las Vegas und Houston nicht mehr bezahlen. Zudem saßen ihm die sechs Mütter seiner sieben Kinder im Nacken. 150 000 Dollar Monatsgehalt aus Jacksons Kasse seien für Murray existenziell wichtig gewesen. Die Gier danach habe Murrays Urteilsvermögen verblendet und seine medizinische Ethik zerschlissen, reümierte Walgren. Folgt die Jury ihm, drohen Murray vier Jahre Haft und lebenslanges Berufsverbot. Mindestens das forderten vor dem von zwei Dutzend Fernsehübertragungswagen belagerten Gerichtsgebäude mehrere hundert Fans. Auf einem ihrer Plakate hieß es schlicht: “Gerechtigkeit für Michael!” Auf einem anderen stand nur ein Wort: "Monster."

  • das hat natürlich sein müssen, dass man dieses foto da zeigt, das nun auf sämtlichen boulevardblättern auf seite 1 zu sehen ist. fällt sowas nicht auch in die rubrik unangemessen sensationell, so wie das hier?

  • Bei Punkt neun jetzt aber nich....:snief

    [CENTER]Herr, gib mir die Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
    den Mut, das zu ändern, was ich ändern kann.
    Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden[/CENTER]


    [CENTER][SIGPIC][/SIGPIC][/CENTER]

  • Ich habe eben schon eine Beschwerde beim Presserat eingelegt, gegen Bild und Focus wegen des Bildes. Das ist eindeutig eine Verletzung der Menschenwürde und der Intimsphäre, der Tod ist auch bei einem Prominenten absolute Intimsphäre. Natürlich bringt so eine Beschwerde im Prinzip nichts, Focus und Bild habe ich jetzt auch nur als Beispiele herausgegriffen. Aber ich finde das wirklich skandalös das Bild so offen zu zeigen und auch noch diese Tonbandaufnahmen abzuspielen...

  • Finde ich gut :top


    War es nicht auch so, dass die BILD für das Bild von Mike im Krankenwagen (wo sich ja mittlerweile als Fake herrausgestellt hat), Strafe zahlen musste? Ich hab da irgendwas in erinnerung

  • Irgendwie erinnert mich das an den gekreuzigten Jesus...vielleicht gar nicht schlecht, wenn einige Leute auf der Welt das Bild sehen...die, die nicht damit aufgehört haben, mit dem Finger auf ihn zu zeigen.


    Da haben sie es nun, ihr Ergebnis.

  • Ich habe eben schon eine Beschwerde beim Presserat eingelegt, gegen Bild und Focus wegen des Bildes. Das ist eindeutig eine Verletzung der Menschenwürde und der Intimsphäre, der Tod ist auch bei einem Prominenten absolute Intimsphäre. Natürlich bringt so eine Beschwerde im Prinzip nichts, Focus und Bild habe ich jetzt auch nur als Beispiele herausgegriffen. Aber ich finde das wirklich skandalös das Bild so offen zu zeigen und auch noch diese Tonbandaufnahmen abzuspielen...


    das ist so nicht ganz richtig.... da das bild und auch die aufnahme nicht im direkten zusammenhang mit michaels tod veröffentlicht wurden, sondern vielmehr als instrumente sowohl der anklage als auch der verteidigung genutzt wurden ihre strategien zu untermauern denke ich, fällt das unter die pressefreiheit.... ich denke, wenn wir eine lückenlose aufklärung der umstände verlangen, müssen wir mit diesen dingen einfach leben....


    abgesehen davon muss man es sich ja nicht anschauen/anhören..... und um ehrlich zu sein, bei der bisherigen berichterstattung zum prozessauftakt habe ich sehr wenig sensationsgeilheit auf das bild/tonband erkennen können sondern vielmehr eine sehr objektive beschreibung dessen, was da gestern im saal passiert ist....


    hatte ich eigentlich anders erwartet..

  • ich versteh die aufregung nicht ganz - das bild ist vom staatsanwalt für die öffentlichkeit freigegben worden - dass die presse das abdrucken wird, war jedem klar.


    aber dieses bild hat auch etwas gutes: es bringt den menschen (teils natürlich schmerzlich - auch für mich!) zu bewusstsein, dass das wirklich passiert ist. das michael jackson wirklich tot ist - das er ein mensch war, der durch die hand eines anderen gestorben ist.


    klar, tut es weh, das zu sehen - aber ich fand es gut, dass das bild während des ganzen plädoyers im hintergrund war - damit die geschworenen und auch murrays anhänger sehen können, was daraus werden kann, wenn man dem falschen arzt vertraut.


    noch dazu, denke ich, dass, in den nächsten wochen (wenn sich der erste schock über dieses unerwartete bild gesetzt hat) viele fans auch leichter damit abschließen können. auch wenn er auf diesem bild bereits tot war - er war weder "entstellt" (wie ihn viele medien nach den ersten autopsie berichten etc. beschrieben haben) noch sah er so schlimm aus, dass man ihn nicht erkennen konnte. er war einfach michael.


    schlaf schön, mein engel...

    He's not an artist, he's a fucking work of art...



    I love you more, Mike!

  • ich halte es in diesem fall für unsinn.
    diese bilder und die nachricht haben nicht den ursprung bei tabloids,
    sondern sind offizielle beweisstücke eines öffentlichen gerichtsverfahrens,
    und in sofern sind sie zulässig und auch nötig.
    dass wir fans, und sicher auch familie und freunde das beschämend finden, steht auf nem anderen blatt,
    aber in diesem falle haben diese sachen ne notwendigkeit.
    und nun wird der prozess live ausgestrahlt in alle welt -
    da kann man also alles sehn und hören.
    wie kommt ihr dann darauf, dass man der schreibenden presse diese bilder untersagen dürfte?
    sorry, aber manchmal wundere ich mich schon ein wenig...bei aller trauer und allem schmerz
    muss man doch etwas realitätsbezogen bleiben.

  • Finde ich gut



    War es nicht auch so, dass die BILD für das Bild von Mike im Krankenwagen (wo sich ja mittlerweile als Fake herrausgestellt hat), Strafe zahlen musste? Ich hab da irgendwas in erinnerung


    das kann man ja wohl nicht miteinander vergleichen... tomaten mit äpfeln...

  • nik: ich glaube damals ging es eher um die schlagzeile (ich hab diesen bericht auch erst heute morgen gelesen) - die schlagzeile lautete doch so in der art: "michael jackson beim sterben zusehen!" mit dem bild darunter. klar - das ist menschenunwürdig, keine frage. noch dazu, dass das bild durch einen paparazzi entstanden ist usw.


    das neue bild ist aber von offizieller seite aufgenommen. es ist eine art "dokument" - das andere bild war (ob fake oder nicht) nur dazu gedacht, die leute zu schockieren, ihnen das gefühl zu geben, hautnah beim todeskampf dabei zu sein.


    das ist der unterschied.

    He's not an artist, he's a fucking work of art...



    I love you more, Mike!

  • Also der Punkt 12 Beitrag eben war mal wieder eine Katastrophe. Hab gleich mal eine kleine Nachricht an Katja's Pinnwand auf Facebook gepostet :) Sie antwortet oft auf Beiträge auf ihrer Seite.


    Folgendes hab ich geschrieben:


    Liebe Katja, es dürfte sich doch mittlerweile rumgesprochen haben, dass Michael Jackson nicht "*****" heißt und nie so genannt werden wollte. In Amerika haben schon einige Sender auf Fanproteste reagiert und nehmen dieses Wort nicht mehr in den Mund. Wann kapiert ihr es endlich. Der Rest vom Beitrag war auch mehr als schlecht. Wäre Michael auf dem Bild im Koma, so wären da wohl Schläuche und Geräte. Und zum Thema "leichenblass": Soll vorkommen, dass Menschen blass werden wenn sie tot sind. Etwas postivies gibt es aber auch zu sagen. Das Gesicht war zensiert. Darauf achten leider nicht alle Sender/Zeitschriften. Ich hoffe auf bessere Recherche bei zukünftigen Beiträgen zum Thema Michael Jackson!
    Lg

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